Im November wurden die ersten Ergebnisse der 6. EKD-Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung vorgestellt. Überraschend war für manche der Befund eines massiven Rückgangs der Religiosität in Deutschland. „Die Mehrheit der Deutschen hat mit Religion nur mehr wenig am Hut“, lautete die pointierte Zusammenfassung der F.A.Z.
Darüber entspann sich eine öffentliche Kontroverse: Die Diagnose der KMU sei nicht zu halten, weil säkularisierungstheoretische Vorannahmen die Befunde verzerrt hätten, so die einen. Diese Kritik sei methodisch unfundiert, beruhe auf falschen Unterstellungen und sei daher ihrerseits unhaltbar, so die anderen.
Worum genau dreht sich die Auseinandersetzung? Sind es Differenzen auf der Ebene von Theorien, von Methoden oder von Deutungen? Was bedeuten sie für die aktuelle Lage der Kirche und für mögliche Strategien kirchlichen Handelns?
Diese Fragen wurden in dem digitalen Workshop, an dem über 80 Interessierte teilnahmen, von Dr. Edgar Wunder (Sozialwissenschaftliches Institut der EKD), Dr. Martin Fritz (Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen der EKD) und Dr. Johannes Greifenstein (Ludwig-Maximilian-Universität München, Praktische Theologie) diskutiert. Es moderierte Stephan Kosch (Redaktion Zeitzeichen).
Die Positionen werden in den Heften 1 bis 3 der „Zeitschrift für Religion und Weltanschauung“ dokumentiert.