Einmal in die Natur ausgebracht können lebende, vermehrungsfähige Organismen nicht mehr „zurückgeholt“ werden. Nach dem in der EU verbindlich geltenden Vorsorgeprinzip dürfen deshalb Organismen erst dann in die Natur „freigesetzt“ werden, wenn ihre Unbedenklichkeit sorgfältig geprüft ist. Man kann mittels der NGT zwar gezielter als mit der bisherigen Gentechnik Gene verändern. Neben diesen gewollten Veränderungen treten aber auch bei NGT-Organismen unvorhersehbare zusätzliche Genveränderungen auf. Auch bleibt eine Unsicherheit, welche Proteine (Eiweiße) durch die neuen Gene – über die beabsichtigten hinaus – noch gebildet oder beeinflusst werden und was diese im Organismus an Nebenwirkungen erzeugen. Die Forschergruppen, die das CRISPR/Cas-Verfahren als erste erforscht haben, bezeichnen diese Technik selbst als „wirkmächtig“. Niemand kann mit letzter Sicherheit sagen, ob solche tiefen technischen Eingriffe nicht auch gravierende Nebenwirkungen für Mensch und Umwelt haben werden.
Neue gentechnische Verfahren bei Pflanzen
Neue Gentechnische Verfahren (NGT) werden in den Medien häufig als das Mittel der Wahl gegen Ertragsverluste in der Landwirtschaft durch den Klimawandel und zur Bekämpfung des Welthungers propagiert. Als besonders erfolgversprechend wird die Methode CRISPR/Cas, die „Gen-Schere“ angesehen. Wir möchten hier einige Antworten auf häufig gestellte Fragen geben.