Gott, Du Neugeborener, Ewiger.
„Fürchtet Euch nicht!“
Immer wieder sagst Du das.
366 Mal in der Bibel – für jeden Tag und für einen extra.
Mit Engels- und Prophetenzungen.
Durch Freundinnen und Nachbarn.
Den Familien.
An festlich gedeckte Tische und in stille Zimmer.
„Fürchtet Euch nicht“,
das sagst Du auch den Kranken. In die Pflegestationen.
In die Kreißsäle und unter die Beatmungsgeräte.
Du sagst es im Abstand und in der Sorge.
Und trotzdem ist die Angst manchmal stärker.
In Parlamente und Kirchengemeinderäte sagst Du es,
in Streit und Verzweiflung und Bitterkeit.
„Fürchtet Euch nicht!“
Was für ein Jahr, Gott.
Besonders nötig war´s und ist es, dies:„Fürchte dich nicht".
Du sagst es
für den Tag und die Nacht,
bis zum Morgen.
Denn Du weißt: Wir fürchten uns.
„Fürchtet Euch nicht!“
Der Engel hat es gesagt.
Die Hirten fürchteten sich sehr.
Aber dann sind sie losgegangen.
Und haben es weitererzählt.
Wir erzählen es bis heute.
Gott, Du Heiliger,
wir hören auf die Erzählungen Deiner Geburt.
Kriechen in die Falten vom Mantel Deiner Mutter.
Riechen das Stroh, das die Geschichten Dir unterschieben.
Du bist da. Immer neu. Wirst geboren.
In uns. In dieser wirren Welt.
Bleibst.
Gott, Du Treuer,
wir feiern das immer Gleiche. Und das immer Neue.
In Dir. Mit Dir.
Was schwer ist, darf schwer sein und wird leicht.
Was auf dem Herzen liegt, hat in Deiner Krippe Platz.
So soll es sein.
So wird es sein!
Amen.