Nun ist es Zeit, Gott,
umzukehren,
heimzukehren in deine Arme.
So lange schon rufst du uns.
Du weichst nicht von unserer Seite
und sagst uns unentwegt:
Mein Reich ist euch ganz nah.
Wir bitten dich:
Unterbrich uns
und überwinde unseren Mangel an Vertrauen,
wenn wir in Sorgen ersticken,
uns in Ängsten vergraben,
wenn wir fest stecken in Routinen und Sackgassen,
in starren Meinungen und moralischem Hochmut,
wenn uns die Kraft fehlt, zu dir ins Offene zu lauschen.
Wir rufen:
Herr, erbarme dich.
Wir bitten dich:
Unterbrich uns
und überwinde die immer schnelleren Spiralen der Gewalt,
wenn Menschen fieberhaft Feindbilder aufbauen,
um sich selbst zu bestätigen,
wenn sie getrieben sind von Macht- oder Habgier,
wenn in Krieg und Bürgerkrieg
das Blutvergießen zu immer neuem Blutvergießen führt.
Wir rufen:
Herr, erbarme dich.
Wir bitten dich:
Unterbrich uns
und überwinde den strudelnden Sog der Lügen,
der Halbwahrheiten,
der Täuschungen, der Zensur und Desinformation,
wenn Menschen manipuliert und gelenkt werden sollen,
wenn Menschen Angst haben vor anderen Meinungen
oder vor der Komplexität unserer Welt,
wenn Menschen sich einnisten
und verschließen in ihre engen Horizonte.
Wir rufen:
Herr, erbarme dich.
Wir bitten dich:
Unterbrich uns
und überwinde den Mangel an Hoffnung,
wenn Menschen sich resigniert zurückziehen,
wenn sie nur noch funktionieren,
wenn sie im Hamsterrad ihrer Pflichten laufen,
wie tot in hektischen Aktivitäten,
wenn sie Schuld verschweigen
und mitleidlos werden gegenüber anderen und sich selbst.
Wir rufen:
Herr, erbarme dich.
Es ist Zeit, Gott,
umzukehren,
aber wir können es nicht.
Wende du unsere Blicke,
wende du unsere Wege
hin zu dir.
So beten wir,
wie du uns gelehrt hast:
Vater unser