Wo kein Weg ist,
siehst du unseren Weg,
ewiger Gott,
unser Hirte.
Wo wir nicht weiterwissen,
bist du die Kraft, die uns ins Weite führt.
Der du alle Wege siehst und kennst,
sei bei denen,
die ihre Orientierung verloren haben,
die sich selbst fremd geworden sind,
die keinen Sinn mehr sehen in ihrem Lebensgang,
Schritt für Schritt,
und alles ist zu schwer,
alles ist zu schnell und zu wirr,
für alles fehlt die innere Kraft.
Herr, erbarme dich.
Der du alle Wege siehst und kennst,
sei bei denen,
die sich abschotten,
abdichten gegen die Unruhe in sich selbst,
gegen die Sehnsüchte und Träume,
die in den Winkeln der Seele leben,
gegen deine Stimme in ihrem Herzen,
die sie zum Aufbruch
und zur Suche nach der eigenen Wahrheit ruft.
Herr, erbarme dich.
Der du alle Wege siehst und kennst,
sei bei denen,
die im Krieg sind,
die nicht aufschauen können,
die wie Maschinen kämpfen, töten, verfolgen
auf der Flucht nach vorn
vor der Ohnmacht und dem Takt der Befehle.
Herr, erbarme dich.
Der du alle Wege siehst und kennst,
sei bei denen,
deren Blicke brechen,
die den letzten Schritt vor sich haben,
den sie nicht gehen können und doch gehen müssen,
sich lassen,
fallen lassen in deine Hand.
Herr, erbarme dich.
Der du alle Wege siehst und kennst,
sei bei denen,
die gehen und zweifeln und gehen und glauben
und schauen zum Horizont,
wo du beginnst,
wo du aufscheinst
jenseits aller unserer Möglichkeiten,
das aufgehende Licht aus der Höhe.
Herr, erbarme dich.
Wo kein Weg ist,
siehst du unseren Weg,
ewiger Gott,
unser Hirte.
Wir bergen uns in dir und beten mit Jesu Worten:
Vater unser
Amen