An der EZW wurde eine wissenschaftliche Projektstelle (75%, 3 Jahre) errichtet. Am 2. Mai 2024 wurde diese auch erfolgreich mit dem evangelischen Theologen Jan Philipp Hahn besetzt. Hahns Interessen liegen im Schnittbereich von Religionssoziologie, Sozialethik und Praktischer Theologie. Die Projektstelle ist Teil des interdisziplinären und interkonfessionellen Forschungsprojekts REDiCON (Religion – Digitality – Confessionality) und vollumfänglich drittmittelfinanziert. Hahn wird sich künftig im „Teilprojekt B“ (Content) der konfessionellen/konfessorischen Praxis auf YouTube widmen. Dafür wird er mithilfe eines innovativen Methodeninstrumentariums Contentanalysen durchführen und verschiedene Praktiken im Feld von christlich-religiösem Influencing beschreiben – vor allem solche, die sich am produzierten Bewegtbild selbst beobachten lassen.
(Un-)Doing Confessionality auf YouTube
Ziel des REDiCON-Forschungsprojekts ist ein besseres und vertieftes Verständnis von Veränderungen im Feld des Konfessionellen angesichts einer Kultur der Digitalität. Eine solche Kultur artikuliert sich prominent auch auf der Plattform YouTube und sie konkretisiert sich in einer Vielzahl an beobachtbaren Praktiken. Das Projektteam ist überzeugt, dass das, was einerseits als Krise der traditionellen Konfessionskulturen beschrieben wird, zugleich auch Chancen impliziert: „Es geht uns im Projekt im Kern um Doing, Undoing und Re-Shaping Confessionality“, erklärt Bernhard Lauxmann, der das Teilprojekt als Praktischer Theologie leitet und bereits seit Dezember 2023 wissenschaftlicher Referent für Esoterik und Verschwörungserzählungen an der EZW ist.
Exzellente Rahmenbedingungen
Die bewilligten Personal- und Sachkosten hat Lauxmann bereits während seiner Zeit an der Universität Wien akquiriert. Über einen Money-Follows-Researcher-Antrag war es nach seinem Wechsel an die EZW möglich geworden, die österreichischen FWF-Mittel über die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) nach Berlin zu bringen. „Es freut uns, dass die Ansiedelung in Berlin nun tatsächlich gelungen ist und die EZW Berlin nun als DFG-Forschungsstätte anerkannt ist“, zeigt sich Lauxmann zufrieden und ergänzt: „Die EZW bietet mit ihrem Profil exzellente Rahmenbedingungen für die Durchführung des Projekts durch Jan Philipp Hahn und das Projektteam an den verschiedenen Standorten.“ Das in Berlin angesiedelte Teilprojekt arbeitet im Verbund mit den Universitäten in Frankfurt am Main (Prof. Dr. Viera Pirker), Rostock (Prof. Dr. Manuel Stetter) und Bochum (Prof. Dr. Anna Neumaier).
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