Seit 1981 warb der deutsche Arzt Ryke Geerd Hamer (1935–2017) für seine Behandlungsmethode Germanische Neue Medizin (GNM). Weil sie medizinisch unwirksam und zudem mit erheblichen Risiken und Gefahren verbunden ist, wurde ihm 1986 die Approbation entzogen. Trotzdem konnte sich sein Gedankengut gerade in rechtsextremen Kreisen bis heute halten. 

Im Jahr 2004 wurde der Therapieansatz „Meta-Medizin“ (engl. Meta-Health) begründet, der auf eine abgewandelte Interpretation und Anwendung der von Hamer sog. „Fünf Biologischen Naturgesetzen“ basiert. Der Begriff ist eine geschützte Bezeichnung und darf nur gegen Lizenzgebühren geführt werden. 

Schon Hamer hat die Wirksamkeit seiner „Germanischen Heilkunde“ gegenüber Krebs, Diabetes und Viruserkrankungen behauptet, ohne dies belegen zu können. Ähnlich wie die GNM behauptet auch der Ansatz der „Meta-Medizin“, hinter jeder Erkrankung und auch einem Virusbefall stehe ein traumatisches Ereignis. In einem Online-Studienkreis der Meta-Medizin am 14.05.2020 hat ein Meta-Health-Trainer behauptet, vier Klienten durch ein Online-Coaching innerhalb von 7 Tagen vollständig von den COVID-19-Symptomen geheilt zu haben. Ob die Klienten wirklich infiziert gewesen sind, lässt sich dabei nicht überprüfen.

Es ist nicht zu verstehen, wie eine schwere Virus-Erkrankung, die in den letzten Wochen das Leben von über 300.000 Menschen kostete und für die es derzeit noch keine Medizin gibt, auf seelische Konflikte zurück wird und eine umfassende Heilung durch fragwürdige Coaching-Methoden in Aussicht gestellt wird. Offensichtlich sind einige Menschen von der herkömmlichen Medizin derart enttäuscht, dass sie solchen gefährlichen Heilsversprechen folgen.   

Michael Utsch     

Germanische Neue Medizin

Meta-Medizin