Der Brief richtet sich an die handelnden politischen Akteure auf europäischer und deutscher Ebene. Der AKI schließt sich als Teil eines Bündnisses von Finanzakteuren, Wissenschaftlern sowie Organisationen der Zivilgesellschaft und der Kirche den darin formulierten konkreten Forderungen an.
Mit der Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens und den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (SDGs) hat die Weltgemeinschaft wichtige und dringend notwendige Entscheidungen für eine nachhaltigere Entwicklung für Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft getroffen. Es ist höchste Zeit, die notwendigen Schritte zur Erreichung dieser Vereinbarungen nun auch in die Tat umzusetzen. Der Finanzindustrie kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, denn Banken und Investoren haben mit der bewussten Steuerung von Geldströmen einen enormen Einfluss auf die nachhaltige Transformation der Gesamtwirtschaft und vieler gesellschaftlicher Rahmenbedingungen.
Richtigerweise arbeiten sowohl die EU-Kommission als auch das Europäische Parlament aktuell an verschiedenen Gesetzgebungsinitiativen (wie dem „Action Plan: Financing Sustainable Growth“), die konkrete und weitreichende Vorschläge beinhalten, wie die Finanzwirtschaft ihren notwendigen und wichtigen Beitrag leisten und gleichzeitig zu Stabilität beitragen kann. Die Initiatoren und Unterzeichner dieses Briefes begrüßen die aktuelle Dynamik zum Thema Sustainable Finance. Bei einigen wichtigen Punkten sehen sie allerdings noch zusätzlichen und dringenden Handlungsbedarf:
1. EU-Klassifizierungssystem zur Definition von Sustainable Finance - nicht nur Green Finance
2. Treuhänderische Pflichten und verstärkte Nutzung von Stimmrechten
3. Offenlegung von Nachhaltigkeitsrisiken, verstärkte Transparenz und weiterentwickelte Finanzmarkt-Regulierung
4. Aufnahme von Nachhaltigkeitsaspekten in die Mandatierung der europäischen Aufsichtsbehörden